Wird Zeit, dass ich mich hier mal wieder blicken lasse. Vielleicht klappt es ja nächste Woche für ne Nacht ans Wasser, verdient hätte ich es ja. Allerdings liegt auch einiges an, im Geschäft Hochsaison im Vertrieb und damit es nicht so langweilig läuft parallel noch Einkaufsplanung und Messebesuch. Privat liegt eine Tochter mit Hirnhautreizung im KKH, bei der anderen liegen 9. Klasse Physik und Geschichte an, das hat meine Frau an mich delegiert. Damit ist dann nach Feierabend und am Wochenende (ist ja momentan eh nur der Sonntag) mal alles andere Nebensache. Aber wie gesagt, vielleicht haut das ja hin nächste Woche, und wenn es nur die Hoffnung und der Traum ist, die mich irgendwie weiter funktionieren lassen.
Auf jeden Fall würde ich in meinem Traum hier gegen 13:30 Uhr losfahren und wäre dann gegen 14:45 Uhr am Wasser. Würde also in die winterliche Dämmerung reinfischen mit 9er Einhandrute und großen Streamern. Irgendwann kommt er, der große Huchen! Und mit jedem Versuch ohne irgendeine Form von Kontakt, steigt die Wahrscheinlichkeit, daß das beim nächsten mal anders wird…
Dann geht es ab ins Auto, Standheizung an, irgend einen leckeren Eintopf auf den Gaskocher und mit Tee langsam auftauen. Dann Kaltgetränke und vielleicht einen schönen Schotten zum Anschluss. Abliegen und ausschlafen, ohne Druck aufstehen, gemütlich Kaffee trinken und Frühstücken. Vor 10:00 Uhr geht sowieso nicht viel, da liegt noch der Nebel im Tal und bis die Sonne das Leben erweckt. Nymphenfischen geht natürlich immer, aber ich möchte warten, bis das herbstliche Steigen beginnt. Jetzt mit winzigen Trockenfliegen und superfeinen langen Vorfächern den Äschen nachstellen, dafür bin ich eigentlich hergekommen. So feine Trockenfliegen, wie die CDC-Splitwingdun, feinen Loopwingemergern oder einer Parachutefliege, die durch ihren orangenen Sichtflügel auch im schnelleren Wasser bis in kleinste Größen noch gut gesehen werden kann:
Materialien
Trockenfliegenhaken 18-22, UTC 70 Bindefaden grau, CDL-Hechelspitzen als Schwanz, Anthronfiebern als Flügel, Ultrafine Dubbing als Thorax (da oute ich mich mal, dass ich dafür noch über 35 Jahre altes Seehunddubbing verwende. Würde ich mir heute nicht mehr kaufen, auch nicht mehr bekommen, aber warum nicht verwenden wenn vorhanden?), und dann natürlich eine passende Grizzlyhechel.
Bei den ganz kleinen Fliegen ist weniger nicht mehr, sondern eigentlich schon Zuviel. Den Körper mache ich bei Fliegen kleiner 16 eigentlich immer aus dem Bindefaden. Mit der Hechel reichen 3 Umdrehungen und beim Abschlussknoten auch.
Bindeanleitung
1. Faden einbinden und 3-4 Hechelspitzen von einer CDL-Feder als Schwanz einbinden. Lieber kürzer als Hakenschenkel, dann bekommen die Äschen die Fliege besser ins Maul und der Haken fasst besser. Den Körper mit dem Bindefaden auf 2/3 des Hakenschenkels formen.
2. Den Anthronstrang dritteln und auf 5cm kürzen. Von unten am Körperende um den Haken legen und beide Enden zusammen nach oben ziehen. Dann mit dem Bindefaden 1-2 mal vor und hinter dem Flügel abfangen und dann Türmchen bauen als Basis für die Hechel und lackieren.
3. Hechel einbinden, Türmchen nochmal überwickeln und lackieren. Ich nehme einen sehr dünnflüssigen Lack, der nicht aufträgt. Wichtig ist, dass die Hechel oben am Turm fixiert wird, weil die Hechel von oben nach unten um den Flügel gewickelt wird.
4. Jetzt wird mit einem Hauch von Dubbing der Thorax geformt. Wichtig ist, dass der Bindefaden nach dem Dubben hinter dem Flügel liegt (also in Richtung Hakenbogen), damit man die Hechel zum Abbinden mit 2 Wicklungen um den Flügel zwischen Hechelkranz und Thorax abbinden kann. Der Faden wird ab diesem Bindeschritt nicht mehr um den Haken, sondern nur noch um den Flügel gewunden.
5. Wie beschrieben wird nun die Hechel von oben nach unten mit sauberen nebeneinander liegenden Windungen um den Flügel gewunden. 3 bis Max. 4 Wicklungen reichen aus, wenn man einen gescheiten Trockenfliegenbalg hat. Ich finde bei Trockenfliegen lohnen sich hochwertige Federn. Ansonsten bin ich da auch eher schwäbisch konditioniert, aber insbesondere bei den kleinen Größen kommt es auf jede Wicklung weniger an! Dafür kann man mit einer hochwertigen Hechel locker 2-3 Fliegen binden, sagt der Schwabe.
6. Jetzt wird die Hechel mit 2 Wicklungen um den Flügel abgefangen und festgelegt. Ist bisschen fummelig, dass man keine Hechelfibern erwischt, aber Übung macht den Meister. Die Hechel dann abschneiden, aber nicht mit der Schere, sondern mit einem Messer, damit keine Hecheln abgeschnitten werden.
7. Jetzt mit dem Whipfinischer den Abschlussknoten ebenfalls um den Flügel unter der Hechel machen. Da reichen auch 2-3 Wicklungen. Und ja, ist noch fummeliger als bei 6. aber geht auch. Dann den Faden mit dem Messer abschneiden, evtl. doch erwischte Hecheln entfernen und den Flügel stutzen. Fertig!
Bei so einer Fliegen merkt man wirklich den körperlichen Verfall! Bin eigentlich erstaunt, dass das überhaupt was geworden ist, gesehen habe ich eigentlich so gut wie nix. Muss wohl mal wieder beim Optiker meines Vertrauens vorbeischauen, was der dazu meint.
?
- wenn überhaupt.... Was kleineres bekomme ich nicht mehr angeknotet. Mit Gleitsicht 
, weil ich die Mücke im halbdunkeln nicht 
